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PostgreSQL ist eines der am weitesten verbreiteten OpenSource Datenbankmanagementsysteme. PostgreSQL zeichnet sich durch umfangreiche Unterstützung des SQL-Standards aus, kann problemlos mit großen Datenbeständen umgehen, bewältigt den gleichzeitigen Zugriff vieler Nutzer darauf und ist trotzdem ein relativ schlankes und schnelles System.
PostgreSQL steht für nahezu alle UNIX-Varianten und für viele andere Betriebssysteme zur Verfügung. Unter Windows ist es in Verbindung mit Cygwin problemlos lauffähig.
Im Unterschied zu reinen Desktop-Datenbanken wie Microsoft Access, Lotus Approach oder Filemaker, stellt PostgreSQL selbst kein grafisches Nutzerinterface zur Verfügung. PostgreSQL beschränkt sich auf die Verwaltung der Daten und überlässt das Nutzerinterface anderen Programmen, wie z.B. OpenOffice.org.
Im Folgenden wird die Installation unter Windows XP beschrieben. Die Installation unter Windows 2000 bzw. Windows NT sollte analog durchführbar sein. Eine Beschreibung der Installation unter Windows 9x / Me finden Sie unter www.pgsql.info/pg_win.php.
Als Betriebssystem wird Windows NT, 2000 oder XP vorausgesetzt. Für die Installation werden etwa 70 MB Festplattenplatz benötigt. Spezielle Anforderungen an die Hardware bestehen nicht, es sollte jeder Rechner ausreichen, der unter den geforderten Betriebssystemen hinreichend performant ist.
Für eine komplette Installation sollten Sie sich folgende Softwarekomponenten besorgen und in einem Verzeichnis ablegen. In dieser Anleitung wird dafür „c:\pg\“ verwendet.
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Komponente |
Quelle |
Dateiname |
|---|---|---|
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Cygwin |
(Symbol „Install Now!“ auf der Startseite) |
Setup.exe |
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ODBC-Treiber |
gborg.postgresql.org/project/psqlodbc Dort auf den Link „Downloads“ und dann für Windows NT „Full“, für 2000 und XP „MSI“ wählen |
psqlodbc-07_03_0200.zip |
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pgAdmin III |
pgadmin3_1.0.1.zip |
Die Dateinamen können zum Teil abweichen, da inzwischen neuere Versionen der Komponenten bereit stehen. Bitte verwenden Sie dann die jeweils neueste stabile Version.
PgAdmin III muss nicht zwingend installiert werden, um PostgreSQL in OpenOffice.org zu integrieren, wird aber für einige unter „Weitere Aufgaben, Möglichkeiten“ beschriebene Aufgaben benötigt.
Die folgenden Schritte müssen als Administrator erfolgen. Falls sie unter einem anderem Konto mit Administratorrechten arbeiten, beachten sie nachher den entsprechenden Hinweis bei der Grundkonfiguration der Datenbank.
Die Serverkomponenten von PostgreSQL sind in der aktuellen Cygwin-Distribution enthalten. Es genügt daher, Cygwin zu installieren, um einen kompletten PostgreSQL-Server zu erhalten.
Zur Installation von Cygwin gehen Sie wie folgt vor:
Starten Sie die Cygwin-Installation (setup.exe).
Behalten Sie in den ersten Dialogfeldern die Standardeinstellungen bei („Install from Internet“, Verzeichnis „C:\cygwin“, Local Package Directory „c:\pg\“)
Für die Internetverbindung stellen Sie am besten „Use IE5 Settings“ ein.
Das Setup lädt jetzt eine Liste von Installationsservern. Wählen Sie einen in Ihrer Nähe (z.B. http://ftp.inf.tu-dresden.de)
Jetzt wird die Liste der verfügbaren Pakete geladen und zur Auswahl angezeigt.
Wählen Sie zusätzlich zu den voreingestellten Paketen die Komponenten „cygrunsrv“ (Gruppe „Admin“), „PostgreSQL“ (Gruppe „Database“) und „cygipc“ (Gruppe „Libs“, wird automatisch gewählt, sobald PostgreSQL installiert wird). Klappen Sie dazu die einzelnen Gruppen auf und drücken auf das Symbol mit den verschlungenen Pfeilen, bis eine Versionsnummer erscheint und der Kommentar „Skip“ verschwindet.
Setup lädt jetzt die gewählten Komponenten aus dem Internet und installiert diese. Das kann einige Minuten in Anspruch nehmen, denn es werden ca. 20 MB heruntergeladen.
Zum Abschluss sollten Sie die Option „Create Icon on Desktop“ auswählen, um direkt auf dem Desktop eine Verknüpfung mit der Cygwin-Shell zu erhalten.
Als erste Komponente muss CyIPC als Dienst installiert werden. Dieser ermöglicht später die Kommunikation der PostgreSQL Prozesse untereinander.
Öffnen Sie eine Cygwin-Shell (Doppelklick auf das Symbol auf dem Desktop).
Sie erhalten ein Textfenster, ähnlich der Windows Eingabeaufforderung.
Geben Sie folgende Befehle ein:
ipc-daemon2 --install-as-service
exit
Um sicherzustellen, dass der Service automatisch gestartet werden kann, muss die Umgebungsvariable „PATH“ erweitert werden.
Machen Sie einen Rechtsklick auf das Symbol „Arbeitsplatz“ auf dem Desktop und wählen Sie im Kontextmenü „Eigenschaften“.
Wählen Sie die Karteikarte „Erweitert“ und drücken Sie auf die Schaltfläche „Umgebungsvariablen“.
Suchen Sie im Bereich „Systemvariablen“ den Eintrag „Path“ und öffnen ihn durch einen Doppelklick zum Bearbeiten.
Fügen Sie ;c:\cygwin\bin\ am Ende des bestehenden Textes hinzu. (Löschen Sie auf keinen Fall den vorhandenen Text).
Schließen Sie die Dialoge wieder. (Jeweils die Schaltfläche „Ok“ drücken.)
Starten Sie den Rechner neu, um die Änderungen zu übernehmen und den Dienst zu aktivieren.
Melden Sie sich nach dem Neustart wieder als Administrator an. Jetzt muss noch der Speicherbereich, in dem PostgreSQL seine Daten ablegt, vorbereitet werden. Außerdem soll PostgreSQL auch automatisch beim Systemstart geladen werden, es wird also ebenfalls als Service registriert.
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Der PostgreSQL-Server und der ODBC-Treiber kommunizieren über einen TCP/IP-Port. Es werden also Netzwerkfunktionen genutzt, auch wenn Sie alles nur lokal installieren. Falls Sie eine Firewall-Software einsetzen (z.B. ZoneAlarm oder Norton Firewall) deaktivieren Sie diese während der folgenden Schritte. Lesen Sie in der Dokumentation dieser Software nach, wie Sie dem PostgreSQL-Server Zugriff auf den TCP/IP-Port 5432 gewähren können. |
Öffnen Sie wieder eine Cygwin-Shell und geben folgende Befehle ein:
mkdir /var/pgsql
mkdir /var/pgsql/data
initdb -D /var/pgsql/data
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Der Service „PostgreSQL“ muss unter genau dem gleichen Nutzeraccount ausgeführt werden, unter dem Sie momentan die Konfiguration durchführen. Sollten Sie nicht als „Administrator“ angemeldet sein, ersetzen Sie im folgenden Befehl die entsprechend die Parameter für user und password. Setzen Sie für <passwort> das korrekte Passwort ein. |
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Der Backslash (\) in der nächsten Befehlszeile ist unter UNIX das Kennzeichen, dass ein Befehl auf der nächsten Zeile fortgesetzt wird. Wenn Sie alles in eine Zeile tippen, wird der Backslash nicht benötigt. |
cygrunsrv
--install PostgreSQL --path /usr/bin/postmaster \
--args "-D
/var/pgsql/data -i" --dep ipc-daemon2 \
--termsig INT
--shutdown --user Administrator \
--passwd <passwort>
cygrunsrv -S PostgreSQL
createuser -d -a postgres
createdb -U postgres PostgreSQL
Der PostgreSQL-Server startet jetzt automatisch beim Systemstart. Wir haben eine Datenbank namens „PostgreSQL“ erzeugt. Die Daten liegen im Cygwin-Verzeichnis „/var/pgsql/data“, was dem Windows-Verzeichnis „C:\cygwin\var\pgsql\data\“ entspricht.
Die Installation des Servers ist damit abgeschlossen.
Die Installation des ODBC-Treibers muss ebenfalls als Administrator vorgenommen werden, ist aber einfach zu erledigen.
Entpacken Sie das zip-Archiv.
Starten Sie das Setup, indem Sie PsqlODBC.exe („FULL“-Download) bzw. PsqlODBC.msi („MSI“-Download) starten
Sie können die Dialoge immer bestätigen, bis Sie die Erfolgsmeldung erhalten.
Unter Windows NT müssen Sie den Rechner evtl. während der Installation neu starten, da zuerst der Microsoft Installer installiert wird.
Nach erfolgreicher Installation des Treibers legen Sie eine ODBC-Datenquelle an.
Öffnen Sie die Windows-Systemsteuerung.
Wählen Sie unter Windows NT den Eintrag „ODBC-Datenquellen“ bzw. „Datenquellen (ODBC)“.
Wählen Sie unter Windows XP und Windows 2000 „Verwaltung“ und dort dann „Datenquellen (ODBC)“.
Im Dialog „ODBC-Datenquellen-Administrator“ wechseln Sie jetzt auf die Seite „System-DSN“ und drücken auf „Hinzufügen...“
Wählen Sie als Treiber „PostreSQL“ (keinen mit „Beta“ gekennzeichneten) und drücken „Fertigstellen“.
Ändern sie den Eintrag bei „Datasource“ auf PostgreSQL .
Tragen Sie bei „Database“ ebenfalls PostgreSQL ein.
Tragen Sie bei „Server“ localhost ein.
Tragen Sie bei „User Name“ postgres ein.
Beenden Sie den Dialog mit „OK“.
Sie haben jetzt eine systemweite ODBC-Datenquelle mit Namen PostgreSQL.
Um mit OpenOffice.org auf PostgreSQL zugreifen zu können, muss abschließend noch die Datenquelle in OpenOffice.org bekannt gemacht werden. Das geschieht unter der Nutzeranmeldung, unter der Sie mit OpenOffice.org arbeiten. Melden Sie sich also bei Bedarf als Administrator ab und als Nutzer wieder an.
Starten Sie OpenOffice.org und legen die Datenquelle wie folgt an:
Wählen Sie im Menü Extras - Datenquellen.
Wählen Sie „Neue Datenquelle“ (links oben im Dialog).
Geben Sie bei „Name“ PostgreSQL ein.
Wählen Sie als „Datenbanktyp“ ODBC.
Ergänzen Sie bei „Datenquellen-URL“ PostgreSQL. (Sie können die ODBC-Quelle auch im Dialog über die Schaltfläche „...“ wählen.)
Betätigen Sie die Schaltfläche „Anwenden“.
Die Verbindung zum PostgreSQL-Server kann jetzt verwendet werden. Sie können dazu alle Datenquellen-Tools von OpenOffice.org einsetzen. Zuerst sollte aber eine Tabelle definiert werden, in der Sie Daten eingeben können.
Wechseln Sie dazu auf die Karteikarte „Tabellen“. (Sollte der Dialog „Datenquellen Verwalten“ nicht mehr geöffnet sein, öffnen Sie ihn wieder.)
Drücken Sie auf das Symbol „neuer Tabellenentwurf“
Geben Sie die Namen und Datentypen der benötigten Spalten ein. Verwenden Sie dabei nicht die Datentypen „Bild [lo]“ und „Binär [bytea]“, da diese nicht sauber angebunden werden können.
Bei den numerischen Typen sollten Sie beachten, dass die Behandlung des Kommas leider nicht ganz sauber umgesetzt ist. Die Datentypen Float und Double erwarten einen Punkt statt des Kommas bei der Zahleneingabe.
Definieren Sie unbedingt eine Spalte als Primärschlüssel! Ohne einen Primärschlüssel erhalten Sie von OpenOffice.org aus keinen Schreibzugriff auf die Tabelle.
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Überlegen Sie sich genau, welche Daten erfasst werden müssen und welche Felder mit welchen Datentypen Sie benötigen. PostgreSQL lässt eine nachträgliche Änderung der Tabellenstruktur nur eingeschränkt zu. |
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Beim Speichern des Tabellenntwurfes schlägt OpenOffice.org automatisch ein Schema (ein Bereich in der Datenbank). Die wir noch keines angelegt haben, löschen Sie den vorgeschlagenen Eintrag. Die Tabelle wird dann im Standardschema „Public“ gespeichert und ist für jeden Benutzer sichtbar. |
Wurde die Installation wie beschrieben durchgeführt, haben Sie einen Datenbankserver, der eine Datenbankinstanz lokal verwaltet. Diese Installation funktioniert zwar, schöpft aber die Möglichkeiten von PostgreSQL bei weitem nicht aus. Sie müssen die in diesem Abschnitt beschriebenen Programme nicht einsetzen, es ist aber empfehlenswert, sie sich zumindest anzuschauen.
Das Programm „Pgadmin III“ stellt Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, Ihre Installation auf Datenbankebene zu konfigurieren. Wenn Sie „Pgadmin III“ noch nicht installiert haben, entpacken Sie das Archiv und starten das Installationsprogramm. Sie können beim ersten Programmstart die Sprache der Oberfläche auswählen.

Abbildung
1: pgAdmin III
Sie können jetzt
ansehen, welche Datenbanken, Nutzer und Nutzergruppen Ihr Server verwaltet,
neue Datenbanken, Nutzer oder Gruppen anlegen,
neue Tabellen anlegen, (Wenn Sie eine Tabelle in der Datenbank „PostgreSQL“ anlegen, steht diese dann auch in OpenOffice.org zur Verfügung.)
neue Spalten zu bestehenden Tabellen hinzufügen,
Integritätsregeln festlegen (Sie sollten dafür aber einige Erfahrungen mit SQL-Datenbanken besitzen).
Die meisten Aufgaben können Sie ausführen, indem Sie auf der linken Seite wie im Windows Explorer durch den Objektbaum navigieren und für das entsprechende Objekt ein Kontextmenü öffnen.
Bei den verschiedenen Aufgaben steht Ihnen die umfangreiche Online-Hilfe zur Verfügung. Sie enthält nicht nur die Beschreibung von „PgAdmin III“ sondern auch die kompletten PostgreSQL-Handbücher.
Im Kapitel 16.4 der PostgreSQL Dokumentation (in der Onlinehilfe unter Server Administration - Run-time Configuration) finden Sie z.B., wie Sie den Zugriff über das Netzwerk auf Ihren Server konfigurieren. Sie können dann eine zentrale Datenbank an verschiedenen Rechnern nutzen und es genügt, auf diesen Rechnern jeweils den ODBC-Treiber zu installieren und die Datenquelle in OpenOffice.org einzurichten. Die zur Konfiguration benötigte Datei „hba.conf“ befindet sich unter „C:\cygwin\var\pgsql\data“. Da diese Datei im UNIX-Format vorliegt, sollte sie aber nicht mit dem Windows-Editor, sondern mit einem etwas leistungsfähigeren Quelltext-Editor bearbeitet werden.
Um Ihre Daten zu sichern bzw. wiederherzustellen können Sie die Befehle „pg_dump“, „pg_dumpall“ und „pg_restore“ benutzen. Die Befehle können über die Cygwin-Shell eingegeben werden. Ihre Benutzung wird im Kapitel 22 „Backup and Restore“ beschrieben.
Der PostgreSQL-Datentyp „Bild [lo]“ kann über den ODBC-Treiber nicht korrekt eingebunden werden. Stattdessen kann aber „Binär [bytea]“ benutzt werden.
Die Datentypen „Float“ und „Double“ erwarten einen Punkt statt des Kommas bei der Zahleneingabe im Datenquellenbrowser. Benutzen Sie stattdessen „Zahl“, „Dezimal“ oder „Real“ oder arbeiten Sie mit Formularen.
Es kann vorkommen, dass keine Verbindung
zum PostgreSQL Server hergestellt werden kann, obwohl der Dienst gestartet ist und
alle Angaben in der ODBC-Konfiguration und für die Datenquelle korrekt sind.
Bearbeiten Sie in diesem Fall die Datei postgersql.conf im PostgreSQL Datenverzeichnis.
Suchen Sie nach einem Eintrag tcpi_socket=false
(er sollte auskommentiert sein). Fügen Sie nach der entsprechenden Zeile
eine neue Zeile mit dem Text tcpi_socket=true
ein und Starten Sie den PostgreSQL Dienst (oder Ihren Rechner) neu.
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Informationen |
Webseite |
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PostgreSQL allgemein |
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Onlinedokumentation (Anwenderhandbuch, Administratorhandbuch, SQL-Referenz ...) |
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Aktuelle ODBC-Treiber |
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PostgreSQL JDBC-Treiber |
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Technische Informationen (z.B. Installation unter verschiedenen Betriebssystemen) |
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Installation unter Windows 9x / ME (deutsch) |
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PgAdmin II |
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Cygwin |
Autor : André Schnabel AndreSchnabel@openoffice.org
Korrektur gelesen: Timo Kozlowski timokl@openoffice.org
letzte Änderung:
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© Copyright 2003 André Schnabel
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