BonnyDOS V1.0

Beta Release - User Manual


NDOS, HDFS, BonnyDOS, BFS, PrepHD, SuperPrepHD und RDFS sind Copyright Noob Inc. 2003-2005.


Willkommen zu BonnyDOS, dem neuen Festplatten-Betriebssystem für den Schneider CPC. BonnyDOS (BDOS) wurde geschrieben um einen modernen IDE-Datenträger so harmonisch wie möglich in die AMSDOS-/BASIC-Umgebung einzubinden. Gegenüber dem Vorgänger NDOS ist es noch leistungsfähiger und wurde komplett überarbeitet.

Features
- Neues Dateisystem BFS (Bonny-File-System) 16-Bit
- Max. 20 Partitionen, jede bis zu 2 GB
- Volle Einbindung in AMSDOS/BASIC (Laufwerk |C)
- Dateinamen im bewährten 8.3-Muster
- Theor. unendliche Verzeichnistiefe (jedes Dir mit bis zu 1024 Einträgen)
- und einiges mehr...

Systemvoraussetzungen

BDOS benötigt zum Betrieb einen CPC 6128/6128+/464+ mit 128K-Upgrade, sowie einen IDE-
Controller (an Adresse $FD00). Desweiteren wird ein freier ROM-Platz von BDOS verwendet. Flashen/Stecken Sie das ROM bzw. das ROM-Image an einen freien Platz zwischen 1 und 8. Ggf. kann ein höherer Sockel verwendet werden, dies wurde bisher jedoch nicht getestet.

Vorbereitung zur Inbetriebnahme

Um eine Festplatte zur Verwendung mit BonnyDOS vorzubereiten wird das Programm "SuperPrepHD" benötigt - es befindet sich zusammen mit weiteren IDE-Tools auf der beiliegenden Install-Disk. Weitere Informationen zur Partitionierung/Formatierung finden Sie im Handbuch zu SuperPrepHD.

Die Inbetriebnahme

Schalten Sie Ihren CPC mit angeschlossener Festplatte (Jumper auf "Master" !) ein. BonnyDOS sollte sich nun wiefolgt melden:

Die Modellbezeichnung weicht ggf. bei Ihnen ab. Sollte BDOS Ihr Laufwerk nicht erkennen ("not found") so kann dies an der Hochlaufzeit Ihrer Festplatte liegen. Alte Harddisks benötigen ggf. etwas länger um die benötigte Drehzahl zu erreichen und die Selbsttests abzuschließen. In diesem Falle setzen Sie Ihren Computer einfach nocheinmal mit CONTROL+SHIFT+ESC zurück. Sollte das Problem bestehen bleiben, prüfen Sie bitte sämtliche Kabelverbindungen und Jumper-Stellungen.

Arbeiten mit BonnyDOS

Um mit der Festplatte arbeiten zu können, müssen Sie auf das Laufwerk C wechseln. Verwenden Sie den RSX |C zum Wechsel. |C prüft ggf. offene Disk-Dateien und schließt diese. Danach werden die System-Vektoren im RAM auf BonnyDOS umgelenkt. Folgende BASIC-Befehle arbeiten nun mit BDOS:

OPENIN
OPENOUT
CLOSEIN
CLOSEOUT
INPUT #9
LINE INPUT #9
PRINT #9
WRITE #9
LOAD
SAVE
RUN"
CAT
MERGE/CHAIN

Bis auf die "versteckten RSXe" von AMSDOS (Sektor lesen/schreiben) arbeiten alle RAM-Vektoren des DOS ($BCxx) mit BonnyDOS. Die Übergabe- und Rückgabe-Parameter entsprechen der AMSDOS-Norm.

Natürlich können Sie Jederzeit wieder auf AMSDOS- bzw. Diskettenbetrieb wechseln. Geben Sie dazu den Befehl |AMS ein.

Hinweise zur Nutzung der DOS-Vektoren $BCxx

Der Vektor CAS CATALOG ($BC9B) legt im 2K-Puffer das Directory ab - der Aufbau entspricht 1:1 dem des Disketten-DOS.
Jedoch: Da lediglich 2K zur Verfügung stehen, werden nur die ersten 146 Dir-Einträge der Festplatte dort abgelegt. Beim Arbeiten mit Software die das Inhaltsverzeichnis aus diesem Bereich liest kann es daher passieren, das nur ein Teil eines Festplatten-Verzeichnisses angezeigt wird. Die Final-Version von BDOS wird daher spezielle RSXe enthalten, ähnlich denen in ROMPACK, die das Auslesen eines kompletten Directories der Festplatte erlauben. Somit können Sie für den Festplattenbetrieb maßgeschneiderte Programme entwickeln.

Änderungen gegenüber NDOS

Backup-Dateien
Wie von Diskbetrieb gewohnt, versucht BDOS den letzten Stand einer Datei vor dem Überschreiben zu sichern. Eine solche Backup-Datei verwendet den Suffix ".BAK". Das unter NDOS verwendete "$" zu Beginn eines Dateinamens entfällt.

Gesperrte Dateien
Bei der Arbeit mit BDOS kann es vorkommen, das Sie plötzlich die Fehlermeldung "File is locked" erhalten. Dieser "Fehler" kommt zustande, wenn der CPC zurückgesetzt/ausgeschaltet wird, wenn ein Schreib-/Lese-Stream offen ist. Eine zur Bearbeitung geöffnete Datei erhält automatisch das Attribut "Lock", das sie zur weiteren Verarbeitung sperrt. Dieses Lock-Bit wird beim Schließen von Streams automatisch entfernt. Sollte das Schließen z.B. Aufgrund eines Programmfehlers entfallen, bleibt die Datei weiterhin gesperrt. Eine solche Datei kann jedoch wieder mit dem ATTRIB-Befehl (siehe dort) freigegeben werden.

Maximale Dateigröße
Die maximale Dateigröße unter BDOS beträgt nun nicht mehr 2 GB, sondern 128 MB.

Dateitypen unter BDOS

BDOS kann mit den AMSDOS-Typen BIN, BAS, geschütztes BAS sowie ASCII umgehen. Es beherrscht jedoch noch weitere Dateiarten:
Relativ, Extended und Dir. Extended-Files sind große Dateien beliebigen Inhaltes, die eine Größe von bis zu 128 MB erreichen können.
Die Dateitypen werden im Directory hinter dem Dateinamen in ekigen Klammern angezeigt:

[!AS] Geschütztes BASIC-Programm
[BAS] BASIC-Programm
[BIN] Binär-Programm
[DIR] Verzeichnis
[SEQ] ASCII-File
[REL] Relativ-Datei
[EXT] Extended-File
[TMP] Eine Datei die zwar angelegt aber nicht beschrieben wurde und daher der Typ unbekannt ist.


Das Arbeiten mit BonnyDOS

Die eigentliche Arbeit mit der Festplatte unterscheidet sich nicht von der Nutzung einer Diskette. Lediglich spezifische Befehle, wie z.B. das Löschen einer Datei haben sich geändert. Wenn Sie sich auf Laufwerk C befinden und CAT eingeben, erscheint wie unter AMSDOS, das Directory des aktuellen Verzeichnisses.

Die Ausgabe des Directory kann Jederzeit mit ENTER abgebrochen und mit jeder anderen Taste angehalten und fortgesetzt werden. Im 80-Zeichenmodus wird das Directory zweispaltig angezeigt. Im folgenden Bild sehen Sie ein Beispiel-Verzeichnis:

Inhalt des aktuellen Dirs der Partition BRUEGGI


Zu beginn eines jeden Dir-Eintrags wird der Dateiname ausgegeben. Er wird wenn nötig auf 12 Zeichen vergrößert um eine formatierte Ausgabe zu erhalten. In ekigen Klammern steht der Dateityp (siehe Dateitypen weiter oben). Anschließend folgt die Größe der Datei (die Final-Version von BDOS schaltet automatisch zwischen Kilobytes K und Megabytes M um). Am Ende des Eintrags werden die Attribute ausgegeben - wobei nur die gesetzten Attribut-Bits dargestellt werden:

L = "Lock" Datei ist gesperrt
R = "Read" Datei ist lesbar
W = "Write" Datei ist schreib- und löschbar
! = "Wichtig" Dateiname wird reverse hervorgehoben
H = "Hidden" Datei ist versteckt (wird bei CAT nicht mehr angezeigt)
u = "User 1" Für den Benutzer bzw. Tools frei verwendbare Attribute
A = "Archiv" Neue Dateien bekommen dieses Attribute gesetzt
U = "User 2" Für den Benutzer bzw. Tools frei verwendbare Attribute


"Wichtig"-Attribut und versteckte Dateien


Jokerzeichen (Wildcards)

BDOS verwendet die selben Jokerzeichen wie AMSDOS: "?" und "*". Um genauere Informationen darüber zu erhalten, schlagen Sie bitte im CPC 6128-Handbuch (Kapitel 5, Seite 5) oder in entsprechender Literatur nach.

Spezielle RSXe unter BonnyDOS

Es folgt nun die Beschreibung der speziellen RSXe von BDOS. Einige Kommandos können sich auf mehrere Dateien gleichzeitig auswirken und erlauben die Verwendung von Jokerzeichen (siehe oben). Solche Befehle sind gesondert gekennzeichnet. Alle wichtigen RSXe besitzen eine Schutzabfrage - eine versehentliche Anwendung ist somit nahezu ausgeschlossen.

|SORT

Dieser Befehl sortiert das aktuelle Directory der Festplatte alphabetisch. Je nach Anzahl der Dateien dauert dieser Vorgang etwas länger. Ein Balken zeigt den Fortschritt während des Sortierens an.

|ATTRIB,datei$,attribut
(Jokerzeichen erlaubt)

Versieht eine oder mehrere Dateien mit neuen Attributen. Der Parameter kann einer von folgenden Werten oder eine Kombination daraus sein:

64 Readable - Datei ist lesbar
32 Writeable - Datei ist schreibbar
16 Wichtig - Dateiname wird hervorgehoben
8 Hidden - Datei ist versteckt
4 User1
2 Archiv - Neue Dateien bekommen dieses Attribut automatisch
1 User2


|FIND,datei$
(Jokerzeichen erlaubt)

Zeigt anstelle des Directory nur bestimmte Dateien/Verzeichnisse an.


|DEL,datei$
(Jokerzeichen erlaubt)

Löscht eine oder mehrere Dateien. Gesperrte Dateien (Locked Files) werden nicht entfernt. Um solche Dateien zu löschen, schließen Sie ggf. alle offenen Streams (CLOSEIN, CLOSEOUT) und verwenden Sie das Attrib-Kommando mit dem Wert 96 (R+W) auf diese Datei(en). Anschließend kann der |DEL-Befehl ausgeführt werden.

|MD,dirname$

Legt ein neues Verzeichnis Namens an. Wenn ein solches Verzeichnis (oder Datei) bereits existiert, wird eine Fehlermeldung ausgegeben und der Befehl nicht ausgeführt.

|RD,dirname$
(Jokerzeichen erlaubt)

Entfernt ein oder mehrere leere Verzeichnisse.

|RE,neu$,alt$

Benennt eine Datei/ein Verzeichnis um.

|PART,partition

Wechselt auf die angegebene Partition (1-20). Der Befehl wird nur ausgeführt, wenn alle Streams geschlossen sind und die angegebene Partition korrekt eingerichtet und formatiert ist.

|CD,pfad$

Wechselt in das angegebene Verzeichnis. Es kann entweder ein einzelner Dir-Name oder ein kompletter Pfad angegeben werden:

|CD,":" wechselt in das ROOT-Verzeichnis.
|CD,"BILDER" wechselt in das Unterverzeichnis BILDER
|CD,"/TEXTE" wechselt in das untergeordnete Dir und anschließend nach TEXTE
|CD,":SPIELE/DANDARE" wechselt vom Root-Dir nach Spiele und von dort nach DANDARE
|CD,":SPIELE/DANDARE//COLOSSUS" Wie oben, jedoch wird wieder zurück nach SPIELE und von dort nach COLOSSUS gewechselt

|STANDBY

Die angeschlossene Festplatte wechselt in den Energiespar-Modus. Zusammen mit dem nächsten Laufwerks-Zugriff wird diese wieder "aufgeweckt". Nützlich ist dieser Befehl z.B. bei der Verwendung von Notebook-Platten, die ggf. lauter sind als ihre "großen Kollegen". Nach dem Laden eines Programmes kann |STANDBY eingegeben werden um das Arbeiten mit dem Rechner zu angenehm wie möglich zu machen.

|COPY,quelle$,ziel$
(Jokerzeichen erlaubt)

Kopiert eine oder mehrere Dateien in den angegebenen Zielpfad.

|C

Wechselt auf die Festplatte.

|AMS

Wechselt zurück auf Disketten-Betrieb. Aktueller Pfad auf der Festplatte und Partition werden beibehalten.

Das waren alle RSXe der Beta-Release. Die Final-Version wird jedoch weitere Befehle beinhalten. Beachten Sie ggf. neue Dokumentationen und Updates.

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HDFS16, NDOS, BDOS, BonnyDOS, BFS, BFS16, SuperPrepHD sind Copyright (C) Noob Inc. 2004-2005